MQL4 Tutorial DEUTSCH – VPS Trading Server mit Amazon Webservices

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Amazon ist einer der größten Online-Versender weltweit. Und neben der Tatsache, dass man dort sehr viele Dinge kaufen kann, bietet Amazon neuerdings auch virtuelle Server und Infrastrukturen für Unternehmen an. Man kann sich vorstellen, dass bei einem Unternehmen dieser Größenordnung jede Menge Hardware und Software miteinander kommunizieren muss. Und Amazon hat irgendwann ein Angebot entwickelt, welches Amazon Webservices heißt, wo man viele der benötigten Dinge, die man sich sonst im eigenen Unternehmen in den Serverraum stellen würde, ganz einfach im Rechenzentrum von Amazon betreiben kann.
Wenn Sie noch kein Konto bei Amazon Webservices haben und ein neues Konto einrichten, dann lässt Sie Amazon für eine gewisse Zeit sogar kostenlos mit dieser Hardware in Ihrem eigenen Rechenzentrum experimentieren. Dazu gibt es dieses kostenlose Kontingent, welches angeboten wird unter „aws.amazon.com/de/free“. Wenn Sie sich neu registrieren, können Sie für 2 Monate bestimmte Dienste nutzen. Dazu gehören die Dienste „EC2“, „S3“, „RDS“ und diverse andere Dinge, von denen Sie jetzt vermutlich noch nicht wissen, was es sein soll und ob Sie es brauchen. AWS ist nicht dauerhaft kostenlos, deswegen werden hier auch Kreditkartendaten oder die Rechnungsadresse angefordert. Aber Sie können durchaus sicher sein, dass Sie einem Großunternehmen wie Amazon zutrauen dürfen, dass diese mit Ihren vertraulichen Zahlungsdaten vernünftig umgehen. Falls Sie also noch kein registrierter Nutzer von Amazon Webservices sind, dann würde ich Sie bitten, an dieser Stelle auf den Button „Kostenloses Konto erstellen“ zu klicken und Ihre Daten einzugeben.
Wenn man sich nach der Registrierung im eigenen AWS-Konto anmeldet, wird man erstmal von der Vielfalt der verfügbaren Services erschlagen. Das sieht sehr, sehr unübersichtlich aus; tatsächlich werden wir auch 95% der hier aufgeführten Dinge gar nicht benutzen. Es gibt einen Punkt, der für uns direkt ersichtlich links oben unter „EC2 Virtual Servers in the Cloud“ zu sehen ist. Und wenn wir darauf klicken, dann sind wir in der Lage, unseren eigenen virtualisierten Server bei Amazon aufzusetzen. Ich habe das in der Vergangenheit schon mehrfach getan und unterschiedliche Betriebssysteme ausprobiert. Amazon unterstützt grundsätzlich sowohl Windows, als auch Linux Betriebssysteme. Aber bitte denken Sie von vornherein daran, dass ein Windows-Betriebssystem auf einem Server etwas anders funktioniert, als auf einem Desktop-PC. Im Klartext bedeutet das: wenn Sie einen Virenschutz von Avira nutzen, den Sie auf Ihrem Heim-PC installiert haben, wird die Installation auf einem Windows 2008- oder Windows 2012-Server fehlschlagen, weil die Software erkennt: aha, wir sind hier auf einem Server-Betriebssystem, und das wird nicht unterstützt. Der passende Virenschutz für einen Server mit Windows 2012 kann also schon mal ein paar Euro extra kosten.
Hier unten kann man sehen, dass es unterschiedliche Zonen gibt, in denen man seine virtuelle Hardware aufsetzen kann. Und wenn Ihr kostenloses Kontingent erst einmal aufgebraucht ist, werden Sie feststellen, dass sich hinter dem Punkt „Pricing“ auch Preisunterschiede für unterschiedliche Regionen auf dieser Welt finden lassen. So zahlen Sie beispielsweise für eine T2.nano-Instanz in den USA 0,0065 USD pro Stunde; das entspricht in etwa einem Siebtel Cent. Sie könnten also für 7 Cent Ihren Server 10 Stunden laufen lassen. Im Klartext kostet Sie das also pro Tag weniger als 20 Cent. Wechseln wir hier mal auf Tokio, und wir stellen fest: aha, hier zahlen wir 1 Cent pro Stunde. Es gibt auch einen Standort in Frankfurt, und hier zahlen wir einen Zehntel Cent mehr. Das hört sich auf Anhieb sehr wenig an, aber wenn Sie mehrere Server über einen längeren Zeitraum laufen lassen, und diese Server rund um die Uhr in Betrieb sind, dann kann sich das über das Jahr schon summieren. Gehen wir nochmal zurück auf Virginia und wechseln von Linux auf Windows. Hier zahlen Sie knappe 0,09 Cent pro Stunde. Windows wird in der Regel immer teurer sein, als Linux, bietet aber auch viele Möglichkeiten, Programme zu betreiben, die unter Linux oder Wine vielleicht nicht so funktionieren, wie vom Programmierer ursprünglich ersonnen.
Hier oben sehen wir, dass unser kostenloses Kontingent 750 Stunden-Nutzung einer EC2-Instanz in der Micro-Version für Linux unterstützt. Genauso können wir 750 Stunden lang eine Micro-Instanz für Microsoft Windows-Server benutzen. Wir werden in diesem Kurs einmal beide Beispiele durchgehen.